Am Samstag reisten die Kurstädter in den Spreewald um dort gegen einen direkten Konkurrenten der letzten Jahre anzutreten. Die Kurstädter mussten auf Bergk und Skenderi verzichten und konnten somit nicht aus dem Vollen schöpfen. Trotzdessen waren Mannschaft und Trainer gewillt die zwei Punkte aus dem Spreewald zu entführen.
So gestaltete sich dann auch der Beginn der Partie. Die Kurstädter agierten konzentriert in der Defensive und konnten durch schnelles Umschaltspiel erfolgreich werden. So nahm Trainer Sewald bereits nach 8 Minuten die erste Auszeit beim Stand von 5:7 für die Jahn-Sieben. In der Folge schlichen sich immer mehr Fehler im Kurstädter Spiel ein, und die Männer aus Lübbenau konnten beim 11:10 erstmals wieder in Führung gehen. Zeit für Daniel Untermann das Team neu einzustellen und die grüne Karte zulegen. Auch diese Maßnahme zeigte Wirkung und die Jahn-Sieben konnte sich kurz vor der Pause einen zwei Tore Führung beim Stand von 14:16 erarbeiten. Die letzten drei Minuten lief dann jedoch gar nichts mehr zusammen und die Mannschaften trennten sich leistungsgerecht 16:16.
Trainer Untermann zeigte sich mit der kämpferischen Einstellung seiner Mannschaft zufrieden, bemängelte jedoch die ein oder andere Undiszipliniertheit im Aufbauspiel. Auch in der Deckung sollte man noch wacher agieren.
Die Kurstädter nahmen sich die Worte zu Herzen und brannten gleich zu Beginn ein wahres Feuerwerk ab. In der Abwehr wurde nichts zugelassen und im Angriff klappte einfach alles. Vor allem über die zweite Welle kam man immer wieder zu einfachen Toren. So konnte man sich durch Block, Mattias und Viert auf 16:19 absetzten und den ersten drei Tore Vorsprung markieren. Dann lief jedoch wieder gar nichts zusammen und aus unerfindlichen Gründen wurde die Jahn Sieben unsicher. Eine Flut von Fehlpässen dominierte nun das Jahn Spiel. Innerhalb von 2 Minuten wurde aus einem 17:20 für Freienwalde ein 20:20. Fortan begegneten sich beide Mannschaften auf Augenhöhe. Doch dann konnten sich die Lübbenauer immer noch begünstigt durch Freienwalder Nachlässigkeiten auf drei Tore absetzen. (28:25) Zeit für eine Auszeit. Daniel Untermann stellte die alles entscheidende Frage: „Wollt ihr dieses Spiel noch gewinnen?“ Es ging noch einmal ein Ruck durch die Mannschaft und man spürte wie die Antwort wohl ausgefallen war. Fünf Minuten später zeigte die Anzeigetafel ein 30:30. Jahn hatte selbst die Möglichkeit in Führung zu gehen, lies diese jedoch zweimal ungenutzt. Die letzte Minute war dann an Dramatik nicht zu überbieten. Lübbenau hat den Ball und schließt dreißig Sekunden vor Abpfiff erfolglos ab. Die Kurstädter wittern Morgenluft. Der Punktgewinn scheint sicher und man hat dreißig Sekunden um diesen zu verdoppeln. Chris Mattias musste unglücklicherweise mit Nasenbluten in der letzten Minute vom Feld, sodass Oliver Viert als zweitsicherster Schütze für den letzten Wurf ausgewählt wurde. Der finale Pass sollte jedoch nicht ihn sondern zehn Sekunden vor Schluss den Gegner finden, welcher dann die Gunst der „Sekunde“ nutzte den Konter einleitete und zum 32:31 Siegtreffer für Lübbenau verwandelt.
Eine Punkteteilung wäre wohl bei diesem Spielverlauf gerecht gewesen. Letztlich scheiterten die Kurstädter an zwei Schwächephasen im Spiel, in den es verpasst wurde den Sack zu zumachen. Am ende waren sich jedoch alle einig: Das war große Werbung für den Handballsport. So ein faires und spannendes Spiel hatten die Zuschauer wohl selten erlebt.
Freiewalde mit: Lars Schäfer und Marcus Schultz im Tor, Steven Miers (1), Björn Renné, Sascha Kämpfe (2), Chris Matthias (12/3), Max Matthias, Grzegorz Kowalkowski (1), Oliver Viert (9), Raik Höhne, Marc Hieronimus (1), Leon Jagow (1), Markus Block (4)