HSG RSV Teltow/Ruhlsdorf – SV Jahn Bad Freienwalde


 

Am Samstag mussten die Kurstädter beim Spitzenreiter aus Rangsdorf antreten. Die bisherigen 3 Brandenburgliga-Partien konnte die Jahn Sieben gegen diese Spitzenmannschaft alle für sich entscheiden. Mit einer Siegesserie von 4 Siegen im Rücken wollte man nun auch aus Teltow etwas Zählbares mitnehmen. Das dies einer Mamutaufgabe gleichkam, war allen Beteiligten bewusst. Trainerin Baier schwor ihr Team ein, von der ersten bis zur letzten Minute hoch konzentriert zu agieren um die Sensation möglich zu machen.

 

 

Die Kurstädter legten los wie die Feuerwehr. Zweimal Höhne und zweimal Kowalkowski sorgten für die erste drei Tore Führung nach 5 Minuten. (1:4) In den folgenden 5 Minuten konnten die Randberliner nur zweimal über einen 7 Meter von Sascha Klimczak erfolgreich sein. Die Jahn-Sieben angeführt von einem bärenstarken Christian Krause, überwanden den Teltower Torhüter weitere viermal und ließen einen überraschenden 3:8 Zwischenstand auf der Anzeigetafel aufblinken. Im folgenden Verlauf fingen sich die Teltower etwas. Die Gästeabwehr agierte nicht mehr wie in den ersten 10 Minuten und lies die Gastgeber das ein oder andere Mal im 1:1 passieren. Vor allem die beiden Außen bekam man nicht in den Griff. So verkürzten die Teltower in der 20. Minute auf 12:14. Die Teltower wurden nun immer stärker und leisteten sich weniger einfache Fehler. Das Kurstädter Spiel hingegen geriet immer mehr ins Stocken, sodass zur Halbzeit ein 18:18 auf der Anzeigetafel zu lesen war. Raik Höhne hatte kurz vor Schluss noch die Chance per Siebenmeter mit einer Führung in die Pause zu gehen, scheiterte jedoch am Teltower Schlussmann wie schon zuvor Markus Block.

 

Im Großen und Ganzen konnte man mit der ersten Hälfte zufrieden sein, musste sich jedoch eingestehen, das gerade durch die Chancenverwertung und die teilweise zu harmlose Abwehr mehr drin gewesen wäre.

 

 

Halbzeit zwei begann mit Anwurf Teltow. Dieser wurde prompt zur ersten Teltower Führung genutzt. Die Jahn Sieben geriet nun ins Hintertreffen und musste aufpassen nicht die Kontrolle über das Spiel zu verlieren. Chris Mattias konnte zwar noch zweimal den Ausgleich erzielen, musste danach jedoch auch mit zusehen wie das Spiel Stück für Stück aus den Händen glitt. (23:20) Für Teltow verlief das Spiel nun in die gewohnte Richtung. Die Kurstädter gaben jedoch nicht nach und blieben zumindest immer in Schlagdistanz. Da Strippenzieher Krause schon kurz vor der Halbzeit mit Spezialbewachung bedacht wurde, wurde nun immer mehr die individuelle Stärke der Gäste gefordert. Besonders hervorzuheben ist hier Johann Bergk, dem es gelang entstehende Lücken zu nutzen oder gute Vorarbeit für Kreisläufer Markus Block beziehungsweise Rückraumshooter Chris Mattias zu leisten. Diese konnten die Freiräume exzellent nutzen und verwandelten die sich bietenden Gelegenheiten sicher. Bis zum 29:27  in der 49. Minute gelang es den Rückstand nicht größer als zwei Tore werden zu lassen. In dieser Phase wurden jedoch schon einige Konter zum Ausgleich und/oder Führung liegen gelassen. Bis zum 30:28 schien es, als ob die Teltow das Spiel mit all ihrer Routine runterspielen würden. Doch dann bäumten sich die Freienwalder angeführt vom eingewechselten Oliver Schulze im Tor noch einmal auf. Innerhalb von 2 Minuten und 41 Sekunden wurde aus dem 30:28 durch Tore von Bergk, Mattias, Block und Höhne ein 30:32. Auszeit Teltow! Der Gegner war Angeschlagen und brauchte nun nur noch den KO Hieb. Nachdem die Kurstädter beim 32:35 dann noch einmal auf drei Tore erhöhten, schienen die Messen gesungen und dreieinhalb Minuten vor dem Ende stellten sich die Gäste Fans bereits auf den Auswärtssieg ein. Da hatten sie doch die Rechnung ohne den Tabellenführer gemacht. Die Schlussphase hätte dramatischer kaum sein können. Anstatt das Spiel ruhig zu Ende zu bringen, verlor man nun völlig den Faden. Krause vertändelte in der Mitte völlig grundlos das Spielgerät und Teltow verkürzt per Konter auf zwei. Im Anschluss passiert noch ein technischer Fehler und Teltow ist 2 Minuten vor dem Ende auf ein Tor dran. Auszeit Freienwalde. Ruhe bewahren und möglichst den Abstand wieder erhöhen, aber vor allem den Angriff lange ausspielen, wurde durch die Trainerin vorgegeben. Es geschah jedoch das genaue Gegenteil. Ein überhasteter Wurf vom bisher so sicheren Mattias wurde entschärft und sofort zum Konter verarbeitet. Oliver Schulze im Tor behielt jedoch die Nerven und entschärfte den Wurf von Rechtsaußen. Zweiter Versuch es besser zu machen. Der Angriff wurde lange bis zum Zeitspiel ausgespielt und 30 Sekunden vor dem Abpfiff abgeschlossen. Der Torwart hält, muss den Ball jedoch nach vorne abprallen lassen. Dort steht Markus Block goldrichtig, setzt sich noch gegen zwei Abwehrspieler durch und netzt zum vielumjubelten 34:36 Endstand ein. In den letzten 30 Sekunden bekamen die Teltower noch einen Siebenmeter zu gesprochen, dieser wurde jedoch von Oliver Schulz entschärft, sodass die Gäste ausgiebig den 4. Sieg im 4. Brandenburgligaspiel feiern konnten.

 

 

Bedanken möchte sich das Team bei den vielen mitgereisten Fans und dem Inferno, die vor allem in der spannenden Schlussphase für die nötige Unterstützung gesorgt haben und maßgeblichen Anteil am Auswärtserfolg haben.

 

Durch die Teltower Niederlage schieben sich die Männer vom HC Spreewald nun an die Tabellenspitze. Mal sehen ob sie sich dann im April erkenntlich zeigen.

 

 

Die Cottbusser patzten zu Hause, wie schon zuvor Lübbenau gegen erstarkte Rangsdorfer. Geht man von den Minuspunkten aus, befänden sich die Kurstädter damit auf Platz drei der Tabelle.

 

 

Jahn mit: Oliver Schulze und Lars Schäfer im Tor; Johann Bergk (5), Chris Mattias (8/2), Max Mattias, Gregorz Kowalkowski(5), Raik Höhne(5/1), Marc Hieronimus, Eric Sindermann , Christian Krause (7), Markus Block (6)